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Es ist einige Monate her, dass ich zum ersten Mal vom Kochbuch „Mit Oma am Herd“ hörte. Autorin Nadine Müller besuchte unseren Spessart Tourismus Stand auf der Wächtersbacher Messe mit ihrer Familie. Wir kamen ins Gespräch und sie erwähnte dann auch ganz bescheiden das gemeinsame Kochbuchprojekt mit Co-Autorin Stefanie Korn. Neugierig besuchte ich die Webseite zu dem Buch und war beeindruckt. Dieses herzige heimatgebundene Projekt hat nicht nur bundesweite sondern sogar internationale Aufmerksamkeit bekommen. Es wurde mit dem Gourmand World Cookbook Award 2016 in China in der Kategorie „Kulinarisches Erbe“ als bestes Buch Deutschlands ausgezeichnet.
Neben Nadines und Steffis Buch waren weitere Kochbücher unter anderem aus Kanada, China, Südafrika und den USA unter den Finalisten.
Hut ab! Da können die beiden wirklich stolz auf ihre Arbeit sein.
Ich habe mich mit den beiden Autorinnen unterhalten und wollte mehr über dieses besondere Kochbuch erfahren:
Stellt euch gerne vor. Wer seid ihr? Was macht ihr?
Nadine: Ich bin Ernährungswissenschaftlerin und arbeite bei einer Krankenkasse – aktuell kümmere mich allerdings in Elternzeit um meinen kleinen Sohn. Steffi und ich haben gemeinsam unsere Kindheit und Jugend im Jossgrund verbracht und kennen uns schon seit der Schulzeit. Nach dem Studium hat es uns beide nach Frankfurt verschlagen.
Steffi: Ich bin freiberufliche Kommunikationsdesignerin und Art Direktorin. Tatsächlich war das Kochbuch ausschlaggebend dafür, mich selbständig zu machen. Bei der Arbeit am Kochbuch haben wir uns gut ergänzt. Ich habe mich um Layout und Design gekümmert und Nadine war für Texte und Rezepte zuständig.
Wie ist die Idee zu dem Buch entstanden und wer hat alles mitgewirkt?
Nadine: Die Idee, ein Kochbuch mit Rezepten aus der Heimat zu entwickeln kam uns beim gemeinsamen Kochen. Wir hatten beide den Wunsch, die Lieblingsgerichte aus unserer Kindheit auch weiterhin zu erhalten. Denn wir haben festgestellt, dass die klassischen Oma-Gerichte von früher heute kaum noch gekocht werden, weil unsere Omas selbst nicht mehr am Herd stehen.
Steffi: Um die Rezepte zu erhalten, haben wir sieben Frauen und einen Mann aus allen Ortsteilen des Jossgrunds in ihren Küchen besucht und gemeinsam gekocht. Unsere Fotografin Alina Stellwagen hat jeden Besuch begleitet und dabei tolle Aufnahmen für das Buch gemacht. Mitgewirkt haben aber auch über 500 Menschen, die unser Buchprojekt über eine Crowdfunding-Kampagne unterstützt haben. Ohne sie wäre die Finanzierung des Buches schwierig geworden.
Seid ihr zufrieden mit dem Ergebnis? Wie kommt das Buch beim Publikum an?
Nadine: Wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis und der Resonanz. Es war ein Herzensprojekt von uns und wir hätten im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass das Buch auch überregional so weite Kreise zieht. Unsere erste Auflage, die wir im Eigenverlag heraus gebracht haben, war bereits vergriffen, bevor wir das Buch in den Händen halten konnten.
Euer Buch heißt „Mit Oma am Herd: Rezepte aus Jossgrund im Spessart“. Was verbindet euch mit Jossgrund bzw. dem Spessart?
Steffi: Jossgrund ist unsere Heimat, der Ort an dem wir aufgewachsen sind und wo noch ein Großteil unserer Familie lebt. Ein Ort, an dem wir immer wieder zurückkehren und Zeit in der Natur verbringen. Besonders schön ist es dort den Wechsel der Jahreszeiten wahrzunehmen. Gerade wenn wir aus der Stadt in den Spessart fahren, wird uns die schöne Landschaft bewusst. Aber natürlich hat uns die Heimat auch kulinarisch geprägt.
Gibt es eine Küche bzw. Gerichte, die die Region besonders ausmachen?
Nadine: Jossgrund war früher eine landwirtschaftlich geprägte Gegend. Deshalb sind es hauptsächlich einfache, deftige Gerichte, die mit den wenigen Zutaten auskommen, die der eigene Hof hergab: Kartoffeln, Eier, Milch, Mehl, Sahne, Butter und Speck. Spatzeklöß, Schöppkräppel oder Schusterskugeln sind typische Oma-Rezepte, die auch heute noch in vielen Familien gekocht werden.
Seid ihr der Meinung, dass sich die jungen Leute tendenziell wieder auf alte Werte besinnen, wenn es ums Kochen und die Ernährung geht?
Steffi: Das würden wir uns wünschen. Heute stehen uns Lebensmittel unabhängig von Jahreszeit jederzeit und im Überfluss zur Verfügung. Wir sind nicht mehr darauf angewiesen, etwa Brotreste zu verarbeiten. Durch die Arbeit mit den Omas haben wir den Wert der Lebensmittel wieder richtig zu schätzen gelernt. Viele Rezepte im Buch sind klassische Beispiele für Resteverwertung.
Sind die Rezepte einfach umzusetzen, d.h. auch für Koch-Laien gut geeignet?
Nadine: Die Rezepte sind bewusst so einfach formuliert, dass auch Menschen mit wenig Kocherfahrung damit arbeiten können. Und sie kommen mit wenig Schnick-Schnack aus – die meisten Zutaten hat man ohnehin im Haus.
Was ist euer Lieblingsrezept?
Nadine und Steffi: Schöppklöß von Steffis Oma Hildegard.
Eine zweite Auflage von „Mit Oma am Herd“ ist im Cocon-Verlag erschienen:
Stefanie Korn und Nadine Müller
Mit Oma am Herd
Rezepte aus Jossgrund im Spessart
ISBN 978-3-86314-314-5
188 Seiten, 24,80 EUR
www.cocon-verlag.de
www.mitomaamherd.de
www.facebook.com/mitomaamherd
Fotos: Alina Stellwagen
Spessart Tourismus und Marketing GmbH
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