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Es ist ein grauer und kalter Dezembervormittag. Von meinem Schreibtisch aus schaue ich aus dem Fenster und sehe die von Nebel umgebenen Häuser auf meiner Straße. Auf den ersten Blick sieht dies nicht gerade nach dem optimalen Wetter für eine entspannte Nachmittagswanderung aus, aber trotzdem lockt mich die mystische Stimmung nach draußen. Also packe ich mich warm ein und mache mich auf den Weg nach Niedermittlau, um die Niedermittlauer „Berkopp Runde“ zu laufen.
Am Wanderparkplatz angekommen, startet meine Spazierwandertour. Zunächst führt der Weg am Waldrand entlang, von welchem ich den Anblick der Hügellandschaft rund um Hasselroth und Somborn genießen kann. Vor einigen Tagen gab es in der Region den ersten Schneefall und noch heute sehe ich die letzten Kristalle auf den Äckern und Feldern glitzern. Diese lassen alles heller wirken und dabei die düstere Dezemberstimmung verschwinden. In Kombination mit dem Nebel und den tief hängenden Wolken bietet die Landschaft auch ohne eine dichte Schneedecke einen tollen Anblick.
Weiter im Wald schweift mein Blick durch die Baumansammlungen und hier und da zeigen sich zwischen den grauen Stämmen vereinzelt ein paar immergrüne Nadelbäume, die auch im Winter ihr kräftiges Dunkelgrün nicht verlieren. Auf einmal bemerke ich, wie sich die Sonne durch ein Loch in der Wolkendecke kämpft und durch das Geäst der Bäume schimmert. Dieser mystische Anblick zaubert mir ein großes Grinsen ins Gesicht und ich bin überzeugt, dass es eine gute Entscheidung war, heute raus zu gehen.
So laufe ich weiter und komme nach kurzer Zeit auf einen Weg, der zwischen zwei teilweise schneebedeckten, leuchtenden Feldern verläuft. Von diesem Feldweg aus habe ich trotz des diesigen Wetters einen weiten Blick auf meine Umgebung. Nach ein paar weiteren Metern stehe ich laut eines Schildes am Mittelpunkt Europas. Bis dato war mir noch nicht bewusst, dass die Spessartspur an diesem besonderen Punkt langläuft, aber für mich ist dies auf jeden Fall ein Highlight.
Von hier aus führt mich der Weg wieder zurück in den Wald. Dieser Teil der Strecke fühlt sich verwunschener an, da ich nicht auf einem gepflasterten Weg oder Kiesweg laufe, sondern auf dem feuchten Laub der Bäume, die dicht aneinander stehend ein Dach über den Weg bauen. Zu meiner linken Seite entdecke ich einen kurzen, engen Trampelpfad, an dessen Ende ein ganz wunderbarer Anblick auf mich wartet: Ein glitzernder Teich, auf dessen Oberfläche der Frost der letzten Tage seine Spuren hinterlassen hat. Ich bin umgeben von Stille, die nur durch das leise Knacken der Eisschicht durchbrochen wird.
Doch nun geht es weiter zurück Richtung Parkplatz. Auf den letzten Metern spüre ich noch einmal die Kraft der Sonne, die mir direkt ins Gesicht scheint. Mit roten Wangen und einem freien Kopf setze ich mich ins Auto und fahre nach Hause, wo ich meine Tour mit einer Tasse wärmenden Tees und ein paar Plätzchen abrunde.
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